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Glücksspielstaatsvertrag: Regulierungsziele verfehlt (Glücksspielbarometer 2/2019)

Über 70 Prozent der Bevölkerung sprechen sich für eine einheitliche, spielformübergreifende Regulierungslogik aus. Und rund ein Drittel der Bevölkerung sieht die Wirksamkeit des aktuellen Glücksspielstaatsvertrages durch die starken Restriktionen für legale Anbieter gefährdet. So die Ergebnisse der aktuellen, repräsentativen Bevölkerungsumfrage "Glücksspielbarometer".

Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung befürwortet die Zielsetzung des Glücksspielstaatsvertrages. Doch in der tatsächlichen Umsetzung sehen die Befragten ein Problem - allen voran in der uneinheitlichen Regulierung für einzelne Glücksspielformen. Das geht aus der neuesten Umfrage "Glücksspielbarometer - Meinungen zum Thema Glücksspiel" hervor. Demnach sprechen sich 71 Prozent für eine einheitliche Regulierungslogik über alle Spielformen hinweg aus.

Die Wirksamkeit der aktuellen Regelungen sehen viele vor allem durch die starken Restriktionen für legale Angebote gefährdet. Dazu zählen etwa die rund 9.000 staatlich konzessionierten Spielhallen in Deutschland. "Sind legale Angebote zu unattraktiv, bleibt die Wirksamkeit auf der Strecke", sagen 61 Prozent der Befragten. Lediglich neun Prozent lehnen diese Aussage ab.

61 Prozent der Bevölkerung befürchten, dass dadurch die Konsumenten in illegale Glücksspielmärkte, wie Zweitlotterien oder Online-Casinos, gedrängt werden. Durch die aktuelle Regulierung wandern vermehrt Spielgäste aus dem regulierten in den nicht-regulierten Markt ab. Ein Markt, in dem keine einheitlichen Standards für den Jugend- und Spielerschutz vorhanden sind. Aktuell werden über 20 Prozent der Bruttospielerträge im deutschen Glücksspielmarkt von nicht-regulierten Anbietern erwirtschaftet - Tendenz steigend. Bereits heute wächst der nicht-regulierte Markt relativ und absolut gesehen stärker als der regulierte Glücksspielmarkt.

Diese Entwicklung spiegelt sich auch beim Thema Glücksspielwerbung wider. Während illegale Anbieter zur Prime-Time im TV werben, unterliegen legale Anbieter strengen, prohibitiven Werberichtlinien. Das aktuelle Glücksspielbarometer belegt ein großes Unverständnis in der Bevölkerung für diese Uneinheitlichkeit. Wie die Umfrage zeigt, befürwortet die Mehrheit der Befragten, dass legale Anbieter auch für ihr Glücksspielangebot werben dürfen sollten.

Am 1. Juli jährte sich das Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrages zum siebten Mal. Derzeit verhandeln Politiker auf Bundes- und Länderebene über einen neuen Glücksspielstaatsvertrag, der Mitte 2021 in Kraft treten soll. "In 2019 wird am Beispiel der Glücksspielregulierung die Leistungsfähigkeit des deutschen Föderalismus offenbart. Die Ergebnisse des Glücksspielbarometers zeigen deutlich, dass wir attraktive legale Angebote in allen Glücksspielformen brauchen. Ansonsten versiegt der Strom in den Schwarzmarkt nie", kommentiert Dr. Daniel Henzgen, Mitglied der Geschäftsleitung und Bevollmächtigter für Politik und Außenbeziehungen bei LÖWEN ENTERTAINMENT, die Ergebnisse.

Für das Glücksspielbarometer wurden von der smartcon GmbH in Mainz im Auftrag der LÖWEN ENTERTAINMENT GmbH im Juni 2019 insgesamt 1.000 Online-Interviews geführt. Die Stichprobe war dabei repräsentativ quotiert für die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland.

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